Solarenergie wächst
Die Solarenergie legt global zu. Weltweit steigt die installierte Produktionskapazität um rund 100 Gigawatt jährlich – das entspricht 100 grossen Atom- oder Kohlekraftwerken! Die weltweite Solarproduktion liegt schon 10mal höher als der gesamte Stromverbrauch der Schweiz.

Diese Zahlen überraschen auch die Experten. Vor einigen Jahren war die Internationale Energieagentur noch der Meinung, der jährliche Zubau von Solarstromkapazitäten werde nie über 40 Gigawatt steigen. Soviel dazu 😉
Wie nun aber kommt dieser saubere Strom in meine Steckdose? Wie kann ich meinen Haushalt, mein eBike und sogar mein Elektromobil mit 100% Sonnenstrom betreiben? Ist das nicht nur etwas für Eigenheimbesitzer und Grossfirmen? Mitnichten:
Umweltschutz aus der Steckdose
«Auch Mieter und Mieterinnen haben die Wahl und können ohne grossen Aufwand auf Ökostrom umsteigen.»
Elmar Grosse Ruse, Verantwortlicher Klima & Energie, WWF Schweiz
In der Schweiz läuft das so: Bereits für unter 200 Franken Aufpreis pro Jahr kann eine vierköpfige Familie ihren Haushalt auf Ökostrom umstellen und damit einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Das entspricht den Kosten von einer Tasse Kaffee pro Woche, je nach Stromanbieter noch weniger. Nicht nur Hausbesitzer können diese Wahl für die Umwelt treffen, sondern auch Mieterinnen und Mieter. Wer zudem konsequent auf energieeffiziente Geräte und Lampen setzt, verringert seinen Stromkonsum beträchtlich und spart damit das in Ökostrom investierte Geld rasch wieder ein.
Verschiedene Schweizer Elektrizitätswerke bieten zertifizierte Ökostromprodukte an. Wenn euer Energieversorger nicht dazu gehört? – Privathaushalte oder kleine Unternehmen können ihren Stromanbieter derzeit nicht wechseln. Das hindert aber aber niemanden daran, auf Ökostrom umzusteigen: Jederman kann den «grauen» Strom weiterhin vom lokalen Versorger beziehen und die «Öko-Qualität» in Form von Zertifikaten (Herkunftsnachweise, HKN) von einem anderen Anbieter. Das Zertifikat garantiert, dass die von Ihnen verbrauchte Menge Ökostrom produziert und nicht an jemand anderen verkauft wird.
Ein leuchtendes – und in diesem Blog bereits öfter erwähntes – Beispiel von lokaler Solarstromproduktion für den lokalen Absatz ist solarbonstetten. Auch hier werden physischer Strom vom kantonalen Stromabieter EKZ und der ökologische Mehrwert (Preisdifferenz für Solar- statt Graustrom, geregelt mittels einer Einspeisevereinbarung) getrennt vereinbart und abgerechnet.
Das jüngste Solardach von solarbonstetten sieht übrigens so aus:
