Mail von Christoph Pfluger, Herausgeber der Zeitschrift „Zeitpunkt“
«Wie kann die Wirtschaft dem Leben dienen, anstatt dem Profit?» Diese Frage stand im Zentrum der Konferenz «From Organisation to Organism», die ich 1987 als Wirtschaftsjournalist im schottischen Findhorn besuchte. Sie hat mein Leben verändert, und vielleicht wird sie auch Sie nicht unbeteiligt lassen, wenn Sie denn weiterlesen.
Unter den Referentinnen war auch Margrit Kennedy, die grande dame der Geldreform. Sie erklärte die Wirkung des Geldes auf unser Leben, auf die Art unserer Zusammenarbeit und auf die Menschengemeinschaft als Ganzes. Mir war schnell klar: Das Geld, das wir jeden Tag verdienen und ausgeben, ist keineswegs neutral, sondern eine subtile, aber mächtige Umverteilungsmaschine. Diese Erkenntnis hat meine Arbeit als Journalist und Verleger seither geprägt.
Es herrscht Krieg zwischen arm und reich, sagt Warren Buffet, einer der reichsten Männer der Welt. Und seine Klasse, die der Reichen, würde diesen Krieg gewinnen.
Dieser heimliche Krieg braucht Öffentlichkeit – und eine monetäre Friedenspolitik. Anstatt ungesetzliches Bankengeld aus dem Nichts brauchen wir ein gerechtes Geld, das nach demokratischen Regeln von einer staatlich kontrollierten Instanz in Umlauf gebracht wird. Dies ist nicht nur mein Ziel seit über 30 Jahren, sondern auch das der Vollgeld-Initiative, über die wir am 10. Juni abstimmen.
Leider werden die grossen Fragen der Umverteilung, der Nachhaltigkeit und der Gerechtigkeit von der offiziellen Kampagne kaum thematisiert. Und wenn die Abstimmung am 10. Juni verloren geht – was nach dem heutigen Stand der Dinge wahrscheinlich ist –, ist die grosse Chance zur Erweiterung unseres kollektiven Geldbewusstseins verpufft. Deshalb wollen wir uns jetzt schon darauf vorbereiten, die Arbeit weiterzuführen.
Um die Gerechtigkeitsfragen in die Vollgeld-Debatte einzubringen, hat sich vor kurzem die «Allianz für Vollgeld und Gerechtigkeit» gebildet. Sie will eine breite, von der Bevölkerung getragene Kampagne lancieren und u.a. die Wortführer der Gegenseite zu öffentlichen Streitgesprächen herausfordern, damit mit Argumenten und nicht mit irreführenden Schlagworten Wahlkampf betrieben wird. Die Allianz zählt bereits zum Zeitpunkt ihrer Lancierung rund 40 Mitglieder.
Worum es geht, erklärt Ihnen dieses Video
Vor allem will die Allianz Menschen wie Du und ich ermuntern, mit kräftigen und witzigen Werbemitteln ein bisschen Geldbewusstsein in die Schweiz herauszutragen. Dazu stellen wir ab April Plakate, Kleber und andere geeignete Kommunikationsmittel zur Verfügung. Die Vollgeld-Initiative ist eine einmalige Chance, den Menschen zu zeigen, welchen Einfluss das private Geld der Banken auf unser Leben hat und wie wir uns von diesen Fesseln befreien können.
Welche Unterstützung braucht die Kampagne?
• Grundlegend sind Menschen, die etwas für eine gemeinsame Sache tun wollen: die Instrumente der Kampagne einsetzen, im Netz, aber vor allem auch real im Bekanntenkreis und am Wohnort.
• Natürlich ist Geld immer willkommen. Unsere Kampagne basiert darauf, dass sich die eingesetzten Mittel durch freiwillige Mitarbeit und Verbreitung verzehnfachen. Beispiel: Plakate drucken ist günstig, sie aufzuhängen aber aufwändig. Auf diese Art wollen wir mit vielleicht 100’000 Franken eine Millionenkampagne auf die Beine stellen. Für alle Fälle unser Postfinance-Konto: IBAN CH39 0900 0000 6144 0811 4
• Alles beginnt aber mit der Motivation, die Gunst der Stunde zu nutzen und Herzen und Köpfe der Menschen mit einem wichtigen Thema zu erreichen.
Deshalb meine dringende und aufrichtige Bitte: Tragen Sie sich in diese Liste ein, entweder als UnterstützerIn oder als Mitglied der Allianz. Als UnterstützerIn sind Sie frei, umzusetzen, was wir vorbereiten und vorschlagen. Als Mitglied können Sie mitbestimmen und mit einem Mitgliederbeitrag von mindestens 20 Franken helfen. Die Website http://www.vollgeld-und-gerechtigkeit.ch (noch im Aufbau) ist der Ort, wo Sie die aktuellen Informationen abrufen können. Über den Newsletter halten wir Sie auf dem Laufenden.
Ich bitte Sie um Verzeihung, dass ich so eindringlich auf Sie einschreibe. Aber eine solche Chance, ein Zeichen für Geldreform zu setzen ist, hat es seit der Depression der 1930er Jahre nicht mehr gegeben. Die Schweiz ist in einer ausserordentlich privilegierten Lage:
Wir sind das einzige Land der Erde, das über sein Geldsystem diskutieren und abstimmen kann. Was wir hier erreichen, wird weltweit Schule machen und je nach Ergebnis Hoffnung verbreiten. Es ist möglich, Freiheit, Gerechtigkeit und soziale Verantwortung zu verbinden. Die Vollgeld-Initiative, die Wiederherstellung des Geldschöpfungsprivilegs in der Hand des Souveräns, ist ein erster, unabdingbarer Schritt dazu.
Ich hoffe, Sie sind dabei, wenn dieser grosse Sprung mit einem kleinen Schritt beginnt: mit Ihrer Unterstützung für die Allianz für Vollgeld und Gerechtigkeit.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Hingabe an ein grosses Ziel.
Von Herzen
Christoph Pfluger, Zeitpunkt