Die Schweiz denkt wieder einmal über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge nach. 36 bis 40 Stück – für 6 Milliarden Franken!
Warum ist diese Beschaffung unsinnig? Wir haben vier kurze und einleuchtende Gründe:
- Dass die luftpolizeilichen Dienste weiterhin sichergestellt werden müssen, sei unbestritten. Doch dazu braucht es einerseits nicht 36-40 neue Kampfjets. Unser Nachbarstaat Österreich stellt den Luftpolizeidienst beispielsweise mit 12-15 Kampfjets sicher.
- Bezüglich der Notwendigkeit der Luftverteidigung stellt sich die Frage, mit welchen Bedrohungsszenarien zu rechnen ist. Bei einem klassischen Angriffskrieg wäre die Schweizer Luftwaffe auch mit 40 top-modernen Kampfjets nicht in der Lage, gegen den Feind zu bestehen. Zudem wird ein eigentlicher Luftkrieg über der Schweiz selbst vom Militär als unrealistisch angesehen – Cyberattacken, Machtpolitik, Naturkatastrophen, Terror und Migration seien die Bedrohungsszenarien, auf welche man sich einstellen müsse.
- Im Falle von Terror hat sich bei den Anschlägen vom 11. September 2001 gezeigt, dass auch die beste Luftwaffe der Welt nicht in der Lage ist, solche Angriffe zu verhindern. Eine adäquate bodengestützte Luftverteidigung hingegen wäre weitaus schlagkräftiger.
- Falls das Szenario eines Luftkriegs trotzdem eintreten sollte, würde dieser entweder von der uns hoch überlegenen NATO oder von einem Nicht-NATO-Mitglied initiiert. Da die Schweiz nahezu komplett von NATO-Staaten umgeben ist, würde Letzteres (mit Ausnahme von Österreich) zuerst die NATO besiegen müssen. In beiden Fällen wäre die Schweiz militärisch hoffnungslos unterlegen, ungeachtet dessen wie viele Kampfjets sie nun besitzt. Es stellt sich also die Frage, ob wir uns tatsächlich auf einen Luftkrieg mit Österreich einstellen müssen.
Ein Gedanke zu „Weshalb die Schweiz keine neuen Kampfflugzeuge braucht“